dt. ev. Theologe; Ordinarius für Systemat. Theologie und Religionsphilosophie in Tübingen 1969-2003; Ephorus am Ev. Stift an der Univ. Tübingen 1987-2005; Rektor des Sprachenkonvikts in Ost-Berlin 1965/66; Verfasser zahlreicher theologischer Werke, u. a. "Gott als Geheimnis der Welt"
* 5. Dezember 1934 Magdeburg
† 28. September 2021 Tübingen
Herkunft
Eberhard Klaus Jüngel wurde 1934 in Magdeburg als Sohn des Elektromeisters Kurt Jüngel und seiner Frau Margarete, geb. Rothemann, geboren. In seinem Elternhaus empfing er keine besondere religiöse Prägung, "doch in der DDR führte ihn sein Rechtsbewusstsein zum Theologiestudium" (SZ, 30.9.2021).
Ausbildung
J. besuchte das Domgymnasium, bzw. die Humboldtschule in Magdeburg, wurde dann aber wegen seiner Kirchennähe als "Feind der Republik" vom Abitur ausgeschlossen und studierte ab 1953 am Katechetischen Oberseminar in Naumburg/Saale Evangelische Theologie. 1955 wechselte er an die Kirchliche Hochschule (Sprachenkonvikt) in Ost-Berlin. Im Wintersemester 1957/1958 konnte er illegal an den Universitäten Zürich und Basel studieren. Die Begegnung mit dem Schweizer Theologen Karl Barth gewann für seine theologische Existenz prägende Bedeutung. 1961 wurde J. zum Doktor der Theologie mit der Dissertation "Paulus und Jesus" promoviert. 1962 erfolgte in Magdeburg seine Ordination zum VDM (Verbi Divini Minister), d. h. zum Pfarrer und Seelsorger. In dieser ...